Russische Delegation bei Schöck

„Das Passivhaus – Mythos oder Wirklichkeit": Unter diesem Motto stand am 7. Dezember der Besuch einer russischen Fach-Delegation beim renommierten Bauteile-Hersteller Schöck in Baden-Baden. Vor Ort erhielten die Gäste einen Einblick in den aktuellen Stand der Technik hinsichtlich der Thematik „Energieeffizient planen und bauen". Bauen nach Passivhaus-Standard gilt in Russland bisher weitgehend als theoretisches Modell ohne praktische Anwendung. Mit der Exkursion nach Baden-Baden verfolgte das „Passivhaus-Institut RUS" daher das Ziel, vor allem praktische Erfahrungen im Umgang mit Passivhaus-Projekten zu vermitteln. Begleitet wurde der Besuch vom staatlichen Fernsehsender RUSSIA 2.

Passivhäuser sind hochenergetisch effiziente Gebäude, die so gut wärmegedämmt sind, dass sie ohne aktive Heizungsanlage im Gebäude auskommen. Diese Häuser werden „passiv" genannt, weil der überwiegende Teil des Wärmebedarfs aus passiven Quellen gedeckt wird, wie beispielsweise der Sonneneinstrahlung oder der Abwärme von Personen und technischen Geräten. Das badische Unternehmen Schöck war 2009 der erste Hersteller von Wärmedämmelementen für auskragende Bauteile wie Balkone und Loggien in Deutschland, der vom Darmstädter Passivhaus-Institut zertifiziert wurde. Das energetisch hoch effiziente Wärmedämmelement „Schöck Isokorb XT" wurde seinerzeit auf der Fachmesse BAU in München als „Wärmebrückenarme Konstruktion" ausgezeichnet. Mittlerweile hat der Bauteile-Hersteller seine Produkt-palette für Passivhäuser erweitert und zahlreiche praktische Erfah-rungen bei der Umsetzung in Passivhäusern im In- und Ausland gesammelt.

Anschauen vor Ort

Von diesen Erfahrungen profitierte am 7. Dezember auch eine 15-köpfige Gruppe von Architekten und Bauunternehmern aus Russland, die zu Besuch bei Schöck in Baden-Baden waren. Organisiert wurde das Treffen vom „Passivhaus-Institut RUS" und dessen Geschäfts-führer Alexander Elokhov. Die Exkursion befasste sich mit der Planung und Errichtung hoch energieeffizienter Gebäude – bis hin zum Passivhaus-Standard. Vor Ort erhielten die osteuropäischen Baufachleute wichtige Informationen zu allen Schöck Isokorb-Elementen, die zur Vermeidung von Wärmebrücken bei Passivhäusern einsetzbar sind. Dazu zählen für den Neubau die Produktreihe „Schöck Isokorb XT" – und für die Sanierung die Modellreihe „Schöck Isokorb R". Diplom-Ingenieur Martin Lamprecht, Passivhaus-Verantwortlicher bei Schöck, erklärte hierzu detailliert die Funktion und Anwendungsgebiete der einzelnen Isokorb-Typen. Darüber hinaus wurden auch die Produktionsstätte und das Qualitätsprüflabor besichtigt, um zu demonstrieren, wie die hohe Qualität der einzelnen Schöck-Produkte sicher gestellt wird.

Den Abschluss der Exkursion bildete der Besuch bei zwei realisierten Gebäuden, die von Thomas Bechtold (Architekturbüro „Bau-Werk-Stadt" in Bühl) geplant wurden. Bechtold kombiniert bei seiner Arbeit moderne und funktionale Architektur mit hochenergieeffizientem Bauen. Die beiden besichtigten Objekte in der Umgebung Baden-Badens erfüllen erhöhte energetische Standards und sind mit Passivhaus-Komponenten, inklusive des Schöck Isokorbs, ausgestattet. Die anwesenden russischen Baufachleute nutzten die Gelegenheit für zahlreiche Fachfragen an den Architekten sowie die anwesenden Schöck-Ingenieure.

„Unsere russischen Gäste haben sich von unserer Isokorb-Technologie für Passivhäuser tief beeindruckt gezeigt. Wir haben sogar von einem großen Bauunternehmer die Einladung für einen Gegenbesuch, im Rahmen der Messe ‚MOSBUILD' in Moskau erhalten, um ihn bei seinen zukünftigen Gebäudeprojekten zu beraten. Dort werden wir im April 2012 über den wärmedämm- technischen Nutzen des Schöck Isokorb informieren", erklärt Diplom-Ingenieur Martin Lamprecht.