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ZeitsprüngeSchöck – 1962 bis heute

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Eberhard Schöck hat nicht lange geredet:
Ärmel hoch und dann half er richtig mit.

Konrad Huber, ehemaliger Polier bei Schöck
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Auftakt

Die frühen 60er Jahre sind eine ideale Zeit für eine Firmengründung. Das deutsche Wirtschaftswunder ist noch in vollem Gange, es herrscht Hochkonjunktur und der Wohnungsbau expandiert. Eberhard Schöck spricht 1965 sogar von einer »Überkonjunktur«, was das Baugeschehen jener Jahre betrifft.

Das Bauen
moderner machen

1962 gründet der Diplom-Ingenieur ein kleines Bauunternehmen. Unter dem Namen »Schöck Bautrupps« spezialisiert man sich zunächst auf den Bau von Kellern für Fertighäuser. Sein Credo: »Das Bauen moderner machen!«

Am 2. April 1962 nimmt Eberhard Schöck mit fünf Maurern die Arbeit auf der ersten Baustelle auf: Gebaut werden Keller für vier Einfamilienhäuser in Zell am Harmersbach. Die ersten Trupps des Unternehmens sind von Montag bis Freitag mit einem Wohnwagen auf den Baustellen vor Ort; sie arbeiten nach Leistungslohn und oft Tag und Nacht lang. Das führt schnell zu dem Spitznamen: »Schöcks wilde Bautrupps«.

1962 Firmengründung
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Von Anfang an wollte er
besser bauen

Die Initialzündung für seinen beruflichen Weg ist der Hausbau seiner Eltern in den Nachkriegsjahren. Er ist damals 15 Jahre alt. Seine Eltern haben in Nürtingen bei Stuttgart ein Grundstück gekauft und eine Baufirma mit dem Rohbau beauftragt. Eberhard Schöck ist vom ersten Moment an mit dabei und hilft bei dem Erdaushub mit. Es ist eine schwere Arbeit, aber interessant.

Der junge Mann ist fasziniert, wie ein Haus Schritt für Schritt entsteht, und so entwickelt sich schnell der Wunsch, einen Bauberuf zu erlernen. Nach der Mittleren Reife macht er zuerst eine Maurerlehre und studiert dann Bauingenieurwesen an den Baufachschulen in Stuttgart und in Hamburg. Seine frühen Erlebnisse auf einer Baustelle und das Erlernen eines Handwerks befähigen ihn schließlich, zu einem Unternehmer zu werden, der seinesgleichen sucht. Von Anfang an wollte Eberhard Schöck bessere Häuser bauen.

Bodenständig, immer offen für neue Ideen, den Menschen zugewandt und sehr innovativ und kreativ baut er Stück für Stück ein kleines Imperium auf, das heute einen großen Namen trägt: die Schöck-Gruppe. Schöck ist international auf der Welt zu Hause und entwickelt Wachstum und Innovationen mit der Zuverlässigkeit eines Ingenieurs, der Genauigkeit eines Handwerkers und dem langen Atem eines Unternehmers.

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Meilensteine

Das Unternehmen Schöck ist von Beginn an sehr erfolgreich. Eberhard Schöck versteht es, sein Unternehmen in die richtige Richtung zu lenken. Seine Frau sowie seine Mitarbeiter unterstützen ihn dabei. Geschickt baut er mehrere Standbeine auf, um sein Vorhaben zukunfts- und krisensicher zu machen.

In Baden-Baden daheim,
in der Welt zu Hause

Recht früh nach der Gründung des »Schöck Bautrupps« expandiert die Firma zunächst in Baden-Baden und zieht von Varnhalt nach Steinbach. Hat der Bautrupp zunächst mit dem Bau von Kellern für Fertighäuser begonnen, baut Schöck jetzt parallel eine industrielle Fertigung von Kellerfenstern und Lichtschächten auf. Schöck stellt ferner Betonelemente her und hat sich Ende der 70er Jahre der Baumeisterkooperation angeschlossen.

Der Durchbruch gelingt schon einige Zeit später mit dem berühmten Isokorb, der bis heute ein Verkaufsschlager ist. Mit dem Unternehmenswachstum kommen nun auch weitere Standorte neben Baden-Baden dazu.

1977 werden deutschlandweit Auslieferungslager eingerichtet. Schon zwei Jahre später folgt das europäische Ausland mit Österreich und der Schweiz. Nach Überwindung der Baukrise Ende der 90er Jahre startet Schöck ab 2004 international richtig durch. Heute werden die Lösungen von Schöck mit eigenen Vertriebsgesellschaften und -partnern in insgesamt 40 Ländern vermarktet.

1962
2. APRIL 1962

Den Grundstein für die Schöck-Unternehmensgruppe legt Eberhard Schöck 1962, als der Bauingenieur sein Unternehmen »Schöck Bautrupps« gründet.

1967
UMZUG VON VARNHALT NACH STEINBACH

Der Umzug zu seinem heutigen Standort im Industriegebiet Steinbach ist dringend notwendig, weil das Unternehmen Platz braucht.

1969
KELLERFENSTER INPOR S 2000

Das Kellerfenster Inpor S 2000 kommt auf den Markt.

1972
VORSTELLUNG DES LICHTSCHACHTS

Schöck stellt den ersten glasfaserverstärkten Polyesterlichtschacht vor. Es ist der erste Kunststofflichtschacht in Europa.

1977
BEGINN DER SCHÖCK BAUTEILE GMBH

Die Schöck Betonelemente GmbH wird umbenannt in Schöck Bauteile GmbH. Das Unternehmen wird zu einem marktführenden Experten für Kellerfenster- und Lichtschachtprodukte.

1979
DEUTSCHLANDWEIT

Deutschlandweit werden Auslieferungslager für den Vertrieb aufgebaut. Nach deren Auflösung wird aus dem Lager Essen (Altenessen) ein Produktionswerk.

1979
ÖSTERREICH / SCHWEIZ

Die Schöck Bauteile GmbH vermarktet erstmals Produkte über Auslandsniederlassungen in der Schweiz und in Österreich.

1983
MARKTEINFÜHRUNG DES ERSTEN ISOKORB TYP M

1979 entwickelt Schöck die Idee für das heutige Hauptprodukt Schöck Isokorb, das vier Jahre später vorgestellt wird. Der Schöck Isokorb ist ein tragendes Wärmedämmelement zur Minimierung von Wärmebrücken an auskragenden Bauteile (z. B. Balkonen).

1985
FRANKREICH

In Frankreich wird die Gesellschaft Schöck SARL gegründet. Sie übernimmt den Vertrieb von Kellerprodukten im grenznahen Gebiet.

1985
TRONSOLE

Mit der Tronsole bringt Schöck 1985 ein weiteres richtungsweisendes Produkt auf den Markt: Die Tronsole ist ein Trittschalldämmelement, sorgt für einen sicheren Trittschallschutz und eine schallbrückenfreie Ausführung für Treppen mit hoher Wohnqualität.

1992
GRÜNDUNG DER EBERHARD-SCHÖCKSTIFTUNG

Die Eberhard-Schöck-Stiftung ist eine private gemeinnützige Einrichtung. Das Herzstück ihrer
Arbeit ist die Förderung des Handwerks – insbesondere in Mittel- und Osteuropa. Die Unterstützung der deutschen Sprache im In- und Ausland bildet einen weiteren Schwerpunkt.
Darüber hinaus vergibt sie verschiedene Preise und Auszeichnungen.

1993
GRÜNDUNG DER HOLDING

Gründung der Schöck AG als Holding, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Eberhard Schöck zieht sich aus dem operativen Geschäft zurück.

1995
NIEDERLANDE

Schöck bearbeitet den Markt in den Niederlanden seit 1989 mit einem Vertriebspartner. Die erfolgreiche Markteinführung der Produkte führt 1995 zur Gründung einer eigenen Tochtergesellschaft in den Niederlanden.

1997
VORSTELLUNG VON COMBAR

Combar ist ein von Schöck entwickelter Stab aus Glasfaserverbundwerkstoff. Die Verbindung von Glasfasern und Harz dient als korrosionsfreie Bewehrung.

2001
UNGARN

Schöck expandiert nach Ungarn. Gleichzeitig verkauft Schöck im Zuge einer neuen strategischen Ausrichtung des Unternehmens den Geschäftsbereich Kellerprodukte und konzentriert sich auf Lösungen zur Reduktion von Schall- und Wärmebrücken sowie der Bewehrungstechnik. Eine neu entwickelte Strategie auf Basis von Innovationen und Internationalisierung greift und sorgt für ein profitables Wachstum.

2001
GROSSBRITANNIEN

Schöck befindet sich weiter im Aufwärtstrend und baut seinen Vertrieb mit der Gründung der Schöck Ltd. in Großbritannien aus.

2007
POLEN

In Polen entsteht eine eigene Gesellschaft zur Ausweitung der Vertriebsaktivitäten. Außerdem eröffnet Schöck in Tychy einen weiteren Produktionsstandort.

2009
BELGIEN

In Belgien wird weiter expandiert.

2009
ITALIEN

Schöck intensiviert den Vertrieb in Italien mit Schwerpunkt Norditalien.

2009
KANADA

Mit einer eigenen Gesellschaft in Kanada dehnt Schöck seine internationalen Vertriebsaktivitäten erstmals außerhalb Europas aus. Im Anschluss expandiert Schöck in den USA.

2009
VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE

Mit Combar werden Projekte in Dubai realisiert.

2011
RUSSLAND

Schöck expandiert mit einer Vertriebsgesellschaft in Moskau weiter in Richtung Osten. Die ersten Großbaustellen werden beliefert.

2012
GRÜNDUNG DER SCHÖCKFAMILIEN- STIFTUNG (SFS)

Die gemeinnützige GmbH wurde auf Initiative von Sabine Schöck gegründet. Sie unterstützt Projekte zur Förderung von Schul- und Berufsausbildungen in Indien, Nepal und einigen Ländern Afrikas sowie Förder- und Sozialprojekte in Baden-Württemberg.

2016
EXZELLENZINITIATIVE »KLIMASCHUTZ-UNTERNEHMEN«

Schöck wird Mitglied der bundesweiten und branchenübergreifenden Exzellenzinitiative »Klimaschutz-Unternehmen« in Deutschland und verfolgt das Ziel einer beschleunigten Umstellung auf Klimaneutralität.

2017
STANDORT HALLE (SAALE)

Nach zehn Monaten Bauzeit hat Schöck am Standort Halle (Saale) im Gewerbegebiet Halle-Ost bei Landsberg eine neue Produktionshalle eingeweiht. Zusammen mit Mitarbeitern, Partnern und Gästen aus Politik und Wirtschaft wird mit dem symbolischen Durchschneiden des Bandes das 1.000 Quadratmeter große und zehn Meter hohe Gebäude eröffnet.

2018
ISOLINK

Der Isolink ist eine wärmebrückenfreie Befestigung für vorgehängte hinterlüftete Fassaden. Die Fassadenbefestigung besteht aus Combar und einem Anschlussgewinde aus Edelstahl.

2018
STAUFERMEDAILLE

Eberhard Schöck erhält die Staufermedaille in Silber. Mit dieser Ehrung des Landes Baden-Württemberg für sein Lebenswerk werden seine zahlreichen Produktinnovationen in der Baubranche und seine nachhaltigen, sozialen Aktivitäten im In- und Ausland gewürdigt.

2020
STAUFERMEDAILLE FÜR FRAU SCHÖCK

Für ihr langjähriges und vielfältiges ehrenamtliches Engagement und ihre Verdienste um das Gemeinwohl erhält Sabine Schöck die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg 2020.

2021
SCONNEX

Als Spezialist für tragende Wärmedämmung schließt Schöck die letzte große Wärmebrücke an Gebäuden mit einer Weltneuheit: Schöck Sconnex dämmt Stahlbetonwände und -stützen direkt und dauerhaft. So können Wärmebrücken reduziert und die Wärmedämmebene unterbrechungsfrei gestaltet werden.

2022
TRAUER UM FIRMENGRÜNDER EBERHARD SCHÖCK

In tiefer Trauer nehmen wir am 19.01.2022 Abschied von unserem Firmengründer. Mit ihm verlieren wir einen herausragenden und verantwortungsbewussten Unternehmer und großen Erfindergeist.

2023
ERÖFFNUNG PRODUKTIONSSTANDORT USA

Am 15. März eröffnet Schöck seinen ersten Produktionsstandort außerhalb Europas. Werk Nummer 7 in Bordentown, New Jersey.

2023
40 JAHRE ISOKORB®

Schöck Isokorb® feiert im April 2023 sein 40-jähriges Jubiläum. Mit seiner Erfindung zur Minimierung von Wärmebrücken an auskragenden Bauteilen hat Eberhard Schöck, Gründer der Schöck Bauteile GmbH, 1983 die Baubranche revolutioniert.

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Haltung

Was Schöck ausmacht, ist in erster Linie die Fokussierung auf den Menschen, sowohl auf Seiten der Mitarbeitenden als auch zu den Kunden und Geschäftspartnern. Daraus entwickelt sich eine lebendige Innovationskultur, aus deren Ergebnissen die Stiftungsarbeit am Ende unterstützt wird. 

DER MENSCH STEHT
IM MITTELPUNKT

ROBIN SCHÖCK, SOHN DES UNTERNEHMERS EBERHARD SCHÖCK, ÜBER DIE HALTUNG SEINES VATERS IM UNTERNEHMEN

»Der Mensch steht im Mittelpunkt: Das war und ist bisher immer die Basis des unternehmerischen Handelns unseres Vaters Eberhard Schöck gewesen. In erster Linie bezieht sich das auf jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter, dem ein Arbeitsplatz geboten werden soll, an dem er und sie eigenständig und verantwortungsbewusst arbeitet. Zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen ein Arbeitsumfeld, in dem gerne und effektiv gearbeitet wird, führen damit zu tollen Produkten in einer hohen Fertigungsqualität und auch zu zufriedenen Kunden. Dies beinhaltet auch die liberale Grundhaltung, die nicht auf Vorurteilen, sondern beruflicher Leistung beruht. Daher bewerten wir weder nach Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Religion noch nach Herkunft. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Das haben wir, die Kinder des Firmengründers, verinnerlicht und sehen es als unsere Aufgabe, dies in der Firma Schöck und den beiden Stiftungen zu erhalten, voranzutreiben und immer wieder neuen Gegebenheiten anzupassen.«

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MARGARETA DROLL
Langjährige ehemalige kaufmännische Angestellte

Für mich ist er bis heute der ideale Chef. Obwohl er selbst voll in seinem Betrieb aufging, hatte er immer Verständnis für jeden Mitarbeiter. Er hatte immer Zeit für uns. Auch dann, vielleicht sogar besonders dann, wenn es um private Hilfestellungen ging. Man konnte zu jeder Zeit zu ihm kommen. Bei uns ging auch mal was daneben, aber unser Chef wurde nie heftig.

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Dipl.-Ing. Martin Fenchel arbeitet seit September 2011 als Entwicklungsingenieur bei Schöck.

Herr Fenchel, woher kennen Sie Schöck?

MARTIN FENCHEL: Schöck war beim KIT (Karlsruher Institut für Technologie) bekannt. Nicht nur wegen des Namens der Firma, sondern auch wegen des »Schöck Bau-Innovationspreis«. Darüber hinaus hatte ich Schöck auch schon mal mit unseren Studierenden im Rahmen einer Exkursion besucht.

Wie haben Sie damals die Firma Schöck vor Ihrer Anstellung wahrgenommen?

MARTIN FENCHEL: Es war schon eine Umstellung, weil ich aus der Baustofftechnologie kam und lange Jahre Lehrbeauftragter war. Aber die Firma Schöck war bei uns ja schon sehr bekannt – alleine weil drei meiner Kollegen dorthin gewechselt waren. Ich habe die Firma auf jeden Fall immer als sehr innovativ wahrgenommen.

Hatten Sie denn am Anfang auch etwas mit Herrn Schöck zu tun?

MARTIN FENCHEL: Nein, eigentlich nicht. Herr Schöck war ja schon gute 20 Jahre nicht mehr im Geschäft, als ich anfing. Ab und an allerdings lief er durch die Abteilungen. Ich fand ihn immer sehr angenehm, freundlich, er hörte zu und war am Ende auch ein wenig cool.

Inwiefern cool?

MARTIN FENCHEL: Na ja, er war schon sehr aufmerksam, kannte sich natürlich gut aus, war auch ziemlich direkt. Als ich gerade in der Entwicklungsabteilung angefangen hatte, sprachen wir bei einem seiner Besuche beispielsweise über die aktuellen Entwicklungsarbeiten beim Isokorb und der Tronsole. Da sagte er: »Also ihr dürft auch gerne mal wieder was Neues entwickeln.« – Haha. Das hat uns sehr imponiert und uns auch ein wenig zu denken gegeben. Er war halt ein Tausendsassa, der immer neue Ideen hatte, aus denen manchmal aber auch nichts wurde, weil der Markt sie nicht angenommen hat.

Würden Sie sagen, dass die Innovation ein Teil der Schöck-DNA ist?

MARTIN FENCHEL: Ja, das würde ich schon sagen. Vor allem im Vergleich zu anderen Firmen. Einfach, weil wir gute Möglichkeiten haben. Ich denke, das ist vor allem Herrn Schöck zu verdanken, der die Firma über Jahre auch so entwickelt hat und darauf den Schwerpunkt legte.

Wie hat sich denn die Firma im Laufe der Zeit entwickelt?

MARTIN FENCHEL: In erster Linie hat sich vor allem die Firma weiterentwickelt und ist international gewachsen. Als ich vor zehn Jahren anfing, waren wir 450 Mitarbeiter. Heute sind wir 1.100 Kollegen. Das ist schon ein gewaltiges Wachstum. Die Arbeitsatmosphäre ist übrigens gleichbleibend gut geblieben, sehr familiär, und der prägende Satz »Wir sind Schöck« wird auch wirklich gelebt. Insgesamt kann man sagen, dass Schöck bestimmt wird von einer ungewöhnlichen Offenheit gegenüber neuen Ideen. Das sieht man auch an unseren vielen Patenten; und jedes Jahr kommen neue hinzu. Unser Job ist es ja vor allem, schneller als der Baubereich zu sein, Trends zu erkennen und Dinge einzuführen, die der Markt noch nicht verlangt. Ich bin verantwortlich für die Organisation dieser Patente und kann das ganz gut einschätzen. Auch, dass es einen Innovationslenkungsausschuss gibt, ist besonders zu erwähnen. Weiterhin haben wir noch einen sogenannten »Kontinuierlichen Verbesserungsprozess «, bei dem jeder Mitarbeiter Ideen und Optimierungsvorschläge einbringen darf. Wenn der Vorschlag umgesetzt wird, gibt es zehn Prozent der erzielten Einsparung im ersten Jahr als Prämie. Das können dann gerne ein paar tausend Euro sein. Schöck ist dahingehend schon ein sehr fortschrittliches Unternehmen. Aber über allem steht vor allem ein Satz bei Schöck: »Probieren geht über Studieren.« Und das hat mir immer schon sehr gut gefallen.

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Dieter Binz, früherer Bauleiter und später Meister in der Produktion

Dieter Binz ist ein Mitarbeiter der ersten Stunde bei Schöck. Am 6. Mai 1963 beginnt er zusammen mit weiteren vier Kollegen als »Putzerkolonne« seine Tätigkeit im Bauunternehmen. Später absolviert er bei Schöck seine Meisterausbildung.

Herr Binz, Sie sind ein Mitarbeiter der ersten Stunde bei Schöck. Erzählen Sie doch mal, wie es auf den ersten Baustellen zuging.

DIETER BINZ: Ja, ich gehöre tatsächlich mit zu den Ersten. Die ersten Baustellen, auf denen die »Putzerkolonne« arbeitete, waren für den Kellerbau zuständig. Bei der Erstellung eines Bungalows in Karlsruhe und einem Wohnhaus in Heidelberg hatte ich dann das Sagen als Vorarbeiter. Die Arbeit war anstrengend, aber schön. Wir schliefen vor Ort im Wohnwagen und wetteiferten damit, die Zeitpläne möglichst weit zu unterbieten. Wir arbeiteten echt viel, manchmal sogar die Nächte durch. Aber wir standen gut im Saft, sodass es uns nicht viel ausmachte. Kam man am Wochenende nach Hause, so traf man sich am Freitagabend möglichst noch mit anderen Polieren und Vorarbeitern in einer Gaststätte, um die Woche gemeinsam ausklingen zu lassen. Wir waren wie eine große Familie.

Woher kam dieser Ehrgeiz?

DIETER BINZ: Na, wir waren jung und brauchten das Geld. Haha. Nein, Spaß beiseite. Wir erzielten mit dieser Methode natürlich einen höheren Verdienst, denn wir arbeiteten nach Leistungslohn. Dieser Einsatz brachte uns im Übrigen auch den Namen »Schöcks wilde Bautrupps« ein. Wir arbeiteten überwiegend mit Hinsesteinen (große Bausteine aus Bims mit Hohlkammern, die in Trockenbauweise aufeinandergesetzt und anschließend je nach Bedarf ausbetoniert oder auch zusätzlich mit Stahlteilen versehen wurden).

Hat Eberhard Schöck damals schon vor Ort mitgearbeitet?

DIETER BINZ: Selbstverständlich. Er war Organisator und Bauleiter, einer, mit dem man eigentlich über alles sprechen konnte. Frau Schöck wusch anfänglich auch noch die Wäsche für die Sachen im Wohnwagen und zahlte uns wöchentlich das Geld für die Auslagen aus.

Ein Tandem-Gespann also. Wie lange ging das so?

DIETER BINZ: Das ging so bis in die 70er Jahre. Manfred Dierichs übernahm damals die Leitung der Bauunternehmung. Eberhard Schöck bastelte indes an seinen Erfindungen. So machte er beispielsweise Versuche mit Betonfertigteilen, um das Bauen weiter zu rationalisieren, beispielsweise Fenster mit Rollladen und Brüstung.

DIE EBERHARD-SCHÖCK-STIFTUNG –

WANDEL DURCH AUSBILDUNG

Maßgeblich für das, was man in die Welt hinaustragen will, ist nicht nur der Wille, sondern auch die Tat. Und davon hat nicht nur der Unternehmer Eberhard Schöck viel, sondern auch sein gesamtes Unternehmen.

Ende 1992 gründet Eberhard Schöck eine Stiftung für die Völkerverständigung mit Osteuropa und die Förderung der Ausbildung junger Menschen im Handwerk. Modellhaft wird die Ausbildung nach westlichem Vorbild in Russland, der Ukraine, der Republik Moldau und Georgien modernisiert. Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften ist dort sehr hoch, die Ausbildung in der Regel hingegen veraltet und wenig praxisorientiert. In Kooperation mit den Partnern vor Ort werden die Ausbildungspläne überarbeitet, Ausbilder geschult sowie Unterrichts- und Werkstatträume saniert, um Projekte erfolgreich aufzubauen und umzusetzen.

 

ZUKUNFT DURCH BILDUNG –

DIE SCHÖCK-FAMILIEN-STIFTUNG

Die Schöck-Familien-Stiftung gemeinnützige GmbH wurde 2012 auf Initiative von Sabine Schöck gegründet. Mit der Stiftung unterstützt die Familie Schöck derzeit besonders Projekte zur Förderung von Schul- und Berufsausbildungen in Indien, Nepal und einigen Ländern Afrikas sowie Förder- und Sozialprojekte in Baden-Württemberg.

Vorwiegend möchte sie bestehenden Vereinen und anderen Stiftungen helfen, ihre Projekte erfolgreich aufzubauen und umzusetzen. Es liegt der Familie am Herzen, benachteiligten Menschen durch individuell angepasste Unterstützung sowie gute Bildung und Ausbildung ein erfolgreiches und verantwortungsvolles Leben zu ermöglichen.

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Menschen

Bei Schöck stehen die Menschen im Mittelpunkt. Von Anfang an!

FÜR SCHÖCK stehen von Anfang an die Menschen im Mittelpunkt. Egal ob als Mitarbeiter oder Kunde. »Ohne gute Mitarbeiter geht es nicht«, erklärte der Firmeninhaber Eberhard Schöck gerne. Besonders fürsorglich geht Schöck auch hinsichtlich der Beschäftigten um, wenn es um ihre persönliche Entwicklung und Absicherung geht. Schöcks Grundsätzen und der Haltung des Unternehmens ist es zu verdanken, dass die meisten Mitarbeiter über Jahre im Unternehmen bleiben oder sogar bis zur Rente. Denn die Philosophie des Unternehmens stößt auf Widerhall und erntet Respekt, Dankbarkeit und warme Worte der Mitarbeitenden.

ALS FÜHRENDER HERSTELLER VON BAUTEILEN wollen wir das Bauen einfacher und die Welt ein bisschen besser machen. Dazu brauchen wir Menschen – so die Erkenntnis von Schöck. Dass es in dem Unternehmen vorrangig auch darum geht, macht sich nicht nur in der Produktpalette deutlich, die das Wohnen und Bauen erleichtert. Es spiegelt sich ebenso in dem Engagement für die Menschen wider – und diese geben es umfänglich und gerne zurück.

VOR ALLEM HINSICHTLICH DES UMGANGS mit den Menschen zeichnet sich das Unternehmen Schöck aus. Schöck engagierte sich schon sehr früh für die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter, gab ihnen die Möglichkeit zu wachsen und sich einzubringen. Eberhard und Sabine Schöck gründeten auf dieser Basis zwei Stiftungen, die dem Gemeinwohl dienen.

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Martina Riebold arbeitet seit 1988 im Unternehmen und war die Sekretärin des Unternehmensgründers.

Frau Riebold, Sie sind sehr früh in die Firma Schöck gekommen und haben als Assistentin von Herrn Schöck begonnen. Wie kam es dazu?

MARTINA RIEBOLD: Ich war ziemlich jung, als ich bei Schöck anfing. Also lassen Sie mich überlegen. Es war 1988, ich hatte eine Ausbildung zur Bürokauffrau in einem Bauunternehmen und erste Berufsjahre hinter mir. Mit knapp 25 Jahren fand ich, es war an der Zeit, mich zu verändern. Ich hatte eine Anzeige in der Zeitung gesehen und habe mich als Sekretärin beworben. Im Bewerbungsgespräch saßen dann Herr und Frau Schöck, Herr Dierichs, der Geschäftsführer des Bauunternehmens, und dessen Sekretärin vor mir. Sie führten das Gespräch mit mir.

Frau Schöck hat Sie also auch mit eingestellt?

MARTINA RIEBOLD: Ja, Frau Schöck ließ mich nach dem Gespräch in ihrem Büro das Protokoll des Gesprächs tippen, um zu prüfen, wie ich diese Aufgabe umsetze. Und ich habe es wohl fehlerfrei gemacht. 

Sie lösten damit Frau Schöck als Sekretärin ihres eigenen Mannes ab?

MARTINA RIEBOLD: Bis dahin hatte Frau Schöck halbtags Schreibarbeiten für ihren Mann erledigt. Es war für sie eine große Erleichterung, dass sie sich ab diesem Zeitpunkt intensiv um ihre zahlreichen Projekte kümmern konnte.

Inwiefern?

MARTINA RIEBOLD: Na ja. Sie war von Anfang an voll und ganz für das Unternehmen da, hat gemeinsam mit ihrem Mann die Werte des Unternehmens geprägt und war sehr anspruchsvoll bei allem, was sie tat. Sie hat ihren Mann auch kreativ bei seinen Innovationen unterstützt und beispielsweise für die Form des Lichtschachts die Idee einer Eiform eingebracht. Sie hat vier Kinder großgezogen und war nebenbei schriftstellerisch tätig. Ihr Traum war es, eigene Bücher zu verlegen. Ich war zwei Jahre Assistentin für Herrn Schöck und wurde dann zusätzlich Assistentin des Geschäftsführers der Bauteile GmbH. Insgesamt arbeitete ich für Eberhard Schöck bis zu seinem Tod.

Sie sind also Herrn Schöck treu geblieben?

MARTINA RIEBOLD: Ja. Er war Anfang 50 und ich Mitte 20 und ich konnte viel von ihm lernen, auch von Frau Schöck. Beide waren in ihrer Persönlichkeit sehr unterschiedlich. Während Frau Schöck beispielsweise den antiautoritären Erziehungsstil bevorzugte, war Herr Schöck eher klassisch autoritär, aber nicht sehr. Sie waren beide unternehmungslustig und für Herrn Schöck habe ich immer sehr gerne gearbeitet.

Wie haben Sie Herrn Schöck denn damals wahrgenommen?

MARTINA RIEBOLD: Also abgesehen davon, dass er immer ein angenehmer Chef war, war er auch stets daran interessiert, was seine Mitarbeiter denken. Oft ging er durch die Hallen, sprach mit ihnen und fragte, ob sie noch Ideen für Verbesserungen oder vielleicht selber Erfindungen hätten. Er war ein Mensch, der anderen gegenüber sehr empathisch war. Sehr angenehm.

Er hat ja auch einige Erfindungen ins Leben gerufen. Waren Sie daran beteiligt und waren diese immer erfolgreich?

MARTINA RIEBOLD: Er hat einige sehr erfolgreiche Ideen gehabt. Aber nicht alle haben sich bewährt. Ich erinnere mich noch an die Idee von Frau Schöck, etwas gegen die Schnecken, die im Varnhalter Garten immer für Unheil sorgten, erfinden zu wollen. Beide verfolgten die Idee, einen Schneckenzaun zu bauen, der die Tiere davon abhalten würde, den Garten anzugreifen. Aber das wurde nichts, denn so etwas gab es schon auf dem Markt. Er beschäftigte sich einfach mit allem, was seine Neugierde weckte und hatte eine umfangreiche Hängemappenablage voller Produktanmeldungen. Da waren auch viele Erfindungen drin, aus denen nichts wurde oder die einfach auch mal floppten. Aber das ist ja normal, dass jemand, der so erfinderisch ist, auch mal danebengreift. Ich selbst habe nichts erfunden, aber ab und zu hatte ich eine Idee, die ich ihm dann erzählte.

Sie waren für ihn zuständig bis vor zwei Jahren?

MARTINA RIEBOLD: Herr Schöck hatte von frühester Kindheit an ein Lungenleiden. Das war auch der Grund, warum er immer wieder in die Schweiz fuhr, um sich von seinem Bronchialasthma zu erholen. Wenn es ihm gut ging, war er sehr umtriebig: Workshops entwickeln, Innovationszirkel ins Leben rufen, sich um seine Mitarbeiter kümmern, Ideenwettbewerbe mit einer ausgesuchten Jury initiieren und immer auf der Suche nach neuen Ideen und Inspirationen. Auch im Rentenalter fuhr er täglich für mindestens zwei Stunden in seine Firma. Vor zwei Jahren, im Alter von 84 Jahren, war das gesundheitlich für ihn nicht mehr möglich.

Wie hat sich die Firma Schöck oder die Arbeitsatmosphäre denn im Laufe der Zeit verändert?

MARTINA RIEBOLD: 1988 war der Betrieb überschaubarer, weil er einfach kleiner war. Was heute die Abteilungen sind, waren damals die Bauunternehmung, die Bauteile und die Massivbaufirmen. Die modernsten Errungenschaften waren ein Faxgerät und Einzelplatz-PCs. Es gab täglich zwei Rundgänge und man nahm sich auch mal Zeit für ein Schwätzchen, zu dem sich Herr Schöck dann dazugesellte. Es wurden auch übergreifende Fahrradtouren und Fußballturniere organisiert oder andere gemeinsame Ausflüge. Heute ist das durch die Internationalisierung des Unternehmens in dem Umfang gar nicht mehr möglich. Und der Arbeitsrhythmus ist auch ein anderer. Heute legen die Angestellten mehr Wert darauf, freie Zeit zu haben, und diese verbringen sie dann gerne mit der eigenen Familie oder ihren Freunden. Das Bewusstsein für die Arbeit ist einfach ein anderes geworden. Aber es hat heute auch Vorteile. Die Arbeit mit Herrn Schöck war immer schön und wir haben uns sehr gut verstanden, weil wir beide leidenschaftliche Baumenschen waren.

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Rainer Binz, 36 Jahre kaufmännischer Angestellter.

Herr Binz, wie begann denn die lange Ehe mit der Firma Schöck?

RAINER BINZ: Ich hatte meine Lehre ja bereits in einem Stahlwarengeschäft beendet. Unter uns Kollegen fiel in dem Geschäft ein Kunde aber besonders auf: Eberhard Schöck. Er war damals noch Geschäftsführer eines Bauunternehmens aus der Region und kaufte Materialien für die Firma ein, bei der er beschäftigt war. Herr Schöck war immer sympathisch und zuvorkommend und dadurch sehr auffällig von seinem Erscheinen. Es sprach sich rum, dass er 1962 selbst ein Bauunternehmen gegründet hatte. 1967 folgte die heutige »Schöck Bauteile«. Mein Cousin Dieter Binz war dort schon länger Meister und Vorarbeiter. Darüber hatte ich einen engeren Kontakt zu Herrn Schöck. Deshalb sprach mich Herr Schöck direkt an und fragte, ob ich nicht zu ihm in das neu gegründete Unternehmen kommen möchte. Ich sagte zu und habe es nie bereut.

Sie hatten ja vorher noch nicht so viel mit Bauteilen zu tun.

RAINER BINZ: Deshalb schickte mich Herr Schöck ja auch von Oktober 1967 bis März 1968 für ein Praktikum auf verschiedene Baustellen, wo ich alles sehen und lernen konnte. Als ich dann zurückkam, arbeitete ich bei der »Schöck Betonelemente GmbH« quasi als »Mädchen für alles«. Ich kümmerte mich am Anfang vor allem darum, dass wir überhaupt Aufträge erhielten. Denn aus dem Markt hatten wir natürlich noch überhaupt keine Anfragen. 

Arbeiteten Sie denn auch mit Herrn Schöck zusammen?

RAINER BINZ: Anfangs besprach ich mich mit ihm über technische und kalkulatorische Fragen. Das Besondere an den Sitzungen war, dass Herr Schöck immer Zeit für mich hatte und sie sich auch nahm. Nicht ein einziges Mal hat er gesagt: »Dafür ist jetzt keine Zeit«. Nein. Er war freundlich und interessiert, fragte nach, hörte zu und ich habe mir immer alles aufgeschrieben, was wir zu besprechen hatten. Wir waren dann auch sehr effektiv. Ich habe viel von ihm gelernt und ehrlich gesagt habe ich ihn im Laufe der Jahre auch ein wenig lieb gewonnen.

War Herr Schöck denn nur hinsichtlich professioneller Fragen zugewandt?

RAINER BINZ: Nein, nein. Auch im Privaten. Ich habe eine gehörlose Tochter. Eines Tages kam Herr Schöck auf mich zu und bat mich um ein Gespräch. Er fragte: »Ich hatte immer den Eindruck, dass wir keine Geheimnisse voreinander haben. Oder?« »Nein«, antwortete ich, »die haben wir auch nicht. In keiner Hinsicht.« »Aber«, sagte er da, »ich habe gehört, dass Sie eine kleine Tochter haben, die gehörlos ist. Das hatten Sie mir nicht erzählt.« Und das stimmte. Ich hatte das Herrn Schöck nicht erzählt. Stattdessen hatte er es von Kollegen gehört. Im Vorwege dieses Gesprächs war er hingegangen und hat sich mit einem Professor in Freiburg verständigt, dass meine Tochter einmal zu ihm zur Untersuchung kommen könne. Die Kosten hatte Herr Schöck übernommen und meine Tochter reiste dann zu diesem Professor und ließ sich untersuchen. Leider konnte er nichts mehr machen. Aber das war eine besondere Seite von Herrn Schöck. Er war einfach so menschlich.

Und das war er wohl dann auch in seiner Firma?

RAINER BINZ: Ja, das kann man wohl sagen. Er hatte 1970 beispielsweise ein Partnerschaftsprogramm bei uns eingeführt. Danach gab es einen Ausschuss, der die Mitarbeiter, die länger als drei Jahre in der Firma arbeiteten, einmal im Jahr beurteilte. Ob sie zuverlässig oder nachlässig sind und ob sie im Sinne der Firma arbeiten. Es gab da mehrere Kriterien. Wenn man positiv bewertet wurde, hatte man die Möglichkeit einer Prämie. Die sah so aus, dass 30 Prozent des Jahresnettogewinns des Schöck-Unternehmens als Altersvorsorge unter einer hohen Verzinsung für die Mitarbeiter festgeschrieben wurde. Diese Rücklage bildete dann einen Zuschuss für die jeweilige Rente. Das war natürlich sehr begehrt. Wenn man beispielsweise schon eine Familie und/oder Kinder hatte und ein Haus bauen wollte, dann konnte es durchaus auch vorkommen, dass die Ausschüttung in Teilen vorgezogen wurde und Teilkosten daraus bezahlt werden konnten, um das Haus zu finanzieren. Das bildete auch eine Art Altersabsicherung. Dieses Programm war Herrn Schöcks Idee und wir waren alle sehr motiviert und angetan.

Sie haben also sehr gerne bei Schöck gearbeitet?

RAINER BINZ: Aber ja. Eigentlich die gesamte Zeit. Meine Frau sagte immer: Du gehst in die Firma, kommst nach vielen Stunden nach Hause und pfeifst nach dem langen Arbeitstag noch. Ja, so war es eigentlich die ganzen Jahre.

Haben Sie an den Erfindungen Schöcks auch Anteil gehabt?

RAINER BINZ: Nein, nein. Eberhard Schöck hat fast immer alleine getüftelt. Meistens hat er seine Ideen bis zu einem Jahr verdeckt gehalten. Wie der Lichtschacht von 1970, den er aus Glasfaser statt aus Beton herstellte und damit ein viel leichteres Bauteil (fünf Prozent des Betongewichts) produzierte. Er war immer auf der Suche nach neuen Ideen. Nach den Ausstellungen auf den jeweiligen Baumessen hatten ihm die Messebesucher von den Problemen und Abläufen auf den Baustellen berichtet und baten ihn, nach Lösungen zu suchen. Das war auch absolut seine Welt: Vorfertigung von Bauteilen und das Bauen sowohl technisch als auch qualitativ zu verbessern.

Sind denn alle Erfindungen geglückt?

RAINER BINZ: Nein. Natürlich nicht alle. Aber wenn man so kreativ und pragmatisch ist wie Herr Schöck, bleibt das auch nicht aus. Ich erinnere mich, dass wir mal fehlerhafterweise für die Kellerfenster, die wir produzierten und die zum Schmutzschutz in Tüten verpackt wurden, die falschen Folien bestellten, weil wir die Toleranzen außer Acht gelassen hatten. Nun hatten wir Berge von Folie. Normalerweise hätten wir sie wegschmeißen müssen. Aber Herr Schöck hatte schon eine Idee der Wiederverwertung. Er hatte auf der Messe einen Mitarbeiter einer Firma kennengelernt, die Reißverschlüsse in Plastiktüten einarbeitete. Diesen Kontakt nutzte er und erfand dann die Planhülle. Die wurde aber überwiegend als Werbemittel vom Vertrieb eingesetzt, weil sich das Produkt nicht so ganz in unsere Produktpalette eingliedern ließ. Später haben wir die Produktion der Planhülle ganz aufgegeben. 

Was war denn in all den Jahren Ihrer Meinung nach ausschlaggebend für den großen Erfolg?

RAINER BINZ: Maßgeblich für den Erfolg ist sicher die Struktur der Außendienstmitarbeiter. Früher, also ganz am Anfang, waren es ja nur acht bis zehn Außendienstler – keine Techniker. Aber als wir vom Lichtschacht und Kellerfenster zu mehr technischen Produkten wie dem Isokorb gingen, da brauchten wir auch eine andere Vertriebsstruktur. Damals kam Herr Schöck auf mich zu und fragte mich: »Was halten Sie denn eigentlich von unseren Produkten? Und wenn Sie mal jemanden wissen, der diese im Vertrieb gut unterstützt, dann melden Sie sich bitte bei mir und nennen mir seinen Namen.« Wir brauchten dringend einen professionellen Vertriebsleiter. Ich wusste von einem jungen Herrn Kunz, der auf mich einen guten Eindruck machte und damals noch nicht bei uns arbeitete. Diesen Namen nannte ich Herrn Schöck und nach einem informativen Gespräch mit ihm stellte er Manfred Kunz ein. Am Antrittstag war Herr Schöck leider krank, sodass Herr Kunz seinen sehr revolutionären Plan der Belegschaft seiner Abteilung selbst vorstellen musste. Tatsächlich schaffte Manfred Kunz es, die Vertriebsabteilung produktbezogen innerhalb eines Jahres zu 90 Prozent umzustellen. Danach explodierte der Verkauf unserer Produkte. Das bisherige Ziel von 25 Prozent Umsatzzuwachs pro Jahr erhöhte er mit seinem Team um 60 Prozent. Ein weiteres Jahr später wurde er bei Schöck Geschäftsführer und 1993 als Vorsitzender in den Vorstand berufen. Sie sehen: Bei Schöck fühlt man sich gut behandelt und Erfolge werden goutiert. Diese heutige Firma Schöck, das muss man zum Abschluss noch sagen, wäre ohne einen Menschen wie Eberhard Schöck einfach nicht möglich – weder in technischer und innovativer noch in menschlicher Hinsicht.

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Gerhard Krzizok, Facharbeiter Endmontage bei Schöck seit 1990.

Wie sind Sie, Herr Krzizok, denn zu Schöck gekommen?

GERHARD KRZIZOK: Ich hatte genug von den Baustellen. Dort hatte ich über zehn Jahre gearbeitet und wollte mich ohnehin verändern. Eines Tages fuhr ich an Schöck vorbei und dachte: Oh, das ist ja eine Baufirma, vielleicht können die mich dort brauchen. Und so war es auch. Ich bin zur Tür, habe geklopft und gefragt, ob sie Arbeit für mich haben. Glücklicherweise hatten sie gerade eine neue Abteilung aufbauen wollen. Herr Schöck hat mich dann zum Gespräch gebeten. Er war sehr groß gewachsen und ich hatte am Anfang ein bisschen Angst vor ihm und habe gezittert, was er wohl von mir wissen möchte. Er hat mich dann von Kopf bis Fuß angesehen und sich meine Papiere angeschaut und gesagt: »Sie haben ja eine tolle fachliche Erfahrung. Können Sie denn auch Pläne lesen?« »Aber klar«, habe ich geantwortet, »das habe ich ja immer auf der Baustelle gemacht.« Und so habe ich von heute auf morgen bei Schöck angefangen. Es war eine tolle Zeit.

Haben Sie mit Herrn Schöck zusammengearbeitet?

GERHARD KRZIZOK: Nein. Ich war ja in der neuen Abteilung. Es war die Sonderabteilung Vormaterial. So haben wir sie genannt. Wir waren zuständig für die Abwicklung der Sonder-Isokörbe. Normalerweise heißen solche Abteilungen »Vormaterial-Endmontage«. Damals wurden Pläne besprochen und abgewickelt. Am Anfang waren wir nur zwei Leute, ein Ungelernter und ich. Aber heute sind wir acht in dem Bereich und arbeiten in zwei Schichten. 

Hatten Sie denn mit Herrn Schöck außer ihrem Einstellungsgespräch gar nichts zu tun?

GERHARD KRZIZOK: Doch, schon. Aber nicht unmittelbar. Herr Schöck kam oft vorbei und schaute sich seinen Laden an. Aber ich muss schon sagen: Ich habe selten einen so netten Menschen erlebt. Er fragte bei seinen Besuchen immer: »Junge, brauchst du was? Kann ich dir noch irgendwie helfen?« Das baut auf und zeigt, dass er immer Anteil genommen hat. Es war einfach sehr familiär. Das zeigte sich auch, als ich mich mit meiner Familie entschlossen hatte, ein Wohneigentum zu erwerben. Wir brauchten natürlich ein Darlehen und statt von der Bank bekam ich es von Herrn Schöck, also von der Firma. Das war wirklich wunderbar. Ich zahlte ihm natürlich das Darlehen zurück.

Sie waren über 30 Jahre im Betrieb in der Produktion und später gingen Sie auch noch als Mitglied in den Betriebsrat. Wie hatte sich das entwickelt?

GERHARD KRZIZOK: Am Anfang hatten wir lange noch keinen Betriebsrat. Wir waren auch erst rund 100 Leute. Wir hatten schon Vertrauensmitarbeiter, zu denen ich aber nicht gehörte. Allerdings wurde ich immer häufiger von Kollegen angesprochen, ob ich das nicht machen möchte. Als sich der Betriebsrat 1997 bildete, bin ich direkt reingegangen und mit der Zeit auch zum Stammmitglied gewählt worden. 

Hatten Sie denn damals noch mit Herrn Schöck unmittelbar zu tun – auch als Mitglied des Betriebsrats?

GERHARD KRZIZOK: Erst einmal war Herr Schöck etwas überrascht, als wir den Betriebsrat gründeten. Aber er hat ihn auch schnell akzeptiert. Er zog sich 1993 aus der aktiven Geschäftsleitung zurück. Aber das Gefühl, dass es sich bei Schöck wie in einer Familie anfühlte, das ist weiterhin geblieben. Damals wurden die Probleme offen auf den Tisch gelegt und über alles gesprochen.

Aber mit Herrn Schöck hatten Sie nie zusammengearbeitet?

GERHARD KRZIZOK: Nein. Aber ich habe zwei, drei Jahre mit dem Sohn Robin Schöck zusammengearbeitet. Er hatte, glaube ich, einen Ferienjob gemacht. Er war ein sehr heller und interessierter Junge und hat eigentlich alles von der Arbeit verstanden. Das hat Spaß gemacht.

Wie hat sich die Firma im Laufe der Zeit verändert? Sie ist ja sehr groß geworden.

GERHARD KRZIZOK: Sie hat sich sehr verändert. Früher war es einfach vertrauter. Da kam Herr Schöck auch schon mal auf uns zu und sagte: »Ich brauche euch am Samstag, könnt ihr da arbeiten?« Und klar konnten wir. Das war selbstverständlich und einfach unkomplizierter. Durch die Internationalisierung sind wir ganz schön schnell gewachsen. Es musste immer mehr und schneller gearbeitet werden.

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Erfindungen

1969 hat Firmengründer und Bauingenieur Eberhard Schöck seine erste Erfindung gemacht und patentieren lassen. Weitere folgten bis in die 80er Jahre. Sie setzten neue Standards in der Baubranche. Manches ist auch gefloppt. Der Erfindergeist setzte sich jedoch ungebrochen bis zu Entwicklungen der Neuzeit fort.

1969
KELLERFENSTER

Aus seinen baupraktischen Erfahrungen im Kellerbau des »Schöck Bautrupps« heraus entwickelt Eberhard Schöck mit dem Fenster Inpor S 2000 den Standard für Kellerfenster in diesem Baubereich. Es wird zusammen mit auf Rationalisierung spezialisierten Ingenieuren erarbeitet. Das erste Angebot umfasst vier Standardgrößen mit verschiedenen Flügeln, lackiert oder verzinkt. Auch damals bietet Schöck schon individuelle Ausführungen, Größen und Wandstärken auf Kundenwunsch an.

1972
GLASFASERVERSTÄRKTER POLYESTERLICHTSCHACHT

Mit dem Lichtschacht aus glasfaserverstärktem Polyester hat Eberhard Schöck innovative Materialien verwendet, die in anderen Industrien wie Luftfahrt oder Automobil bisher bekannt waren. Es war zugleich der erste Kunststofflichtschacht in Europa.

1979
ISOKORB

Bei einem Skiurlaub im Jahr 1979 entdeckt Eberhard Schöck ein großes Ferienhaus mit zahlreichen ungedämmten Balkonen. Das Resultat sind feuchte Wände und Schimmelbildung im Inneren. Mit der Entdeckung dieser Problematik beginnt er im Urlaub mit ersten Gedanken und Skizzen, wie diese Schwachstelle im Gebäude bauphysikalisch und statisch gelöst werden kann. Es ist die Geburtsstunde des Isokorb.

1983
SCHÖCK ISOKORB

»1980 habe ich mein erstes Patent angemeldet. 1983 kam der erste Isokorb Typ M auf den Markt. Auf der Messe DEUBAU in Essen und der SWISSBAU in Basel präsentierte ich den Isokorb erstmals der Öffentlichkeit. Die Messebesucher waren sehr interessiert«, erinnerte sich Eberhard Schöck.

1985
TRONSOLE

Eberhard Schöck will mit einer gedämmten Konsole in der Treppe die Übertragung von Trittschall beim Treppensteigen in die anliegenden Wohnungen reduzieren. Er hat damit einen Trittschallschutz in der Konsole geschaffen – damit ist der Name Tronsole geboren.

1997
COMBAR

Mit Combar stellt Schöck auf der Messe BAU in München ein völlig neues Betonbewehrungselement aus Glasfaserverbundwerkstoff mit ganz besonderen Materialeigenschaften vor.

1998
RUTHERMA

Speziell für die Anforderungen des französischen Markts wird eine neue Form der thermischen Trennung für Innenwände entwickelt. Rutherma löst typische Wärmebrücken an den Verbindungsstellen zwischen Innendecke und Fassade sowie an den Schnittpunkten der Stützen mit der Fassade.

2002
ISOKORB KX MIT BETONDRUCKLAGER

Das bisherige Drucklager im Isokorb aus Edelstahl wird durch ein innovatives neues Drucklager mit Kunststoffschale und einem mikrostahlfaserbewehrten Hochleistungsfeinbeton ersetzt. Dies führt zu einer deutlichen Verbesserung der Wärmedämmleistung des Isokorb.

2003
NOVOMUR

Als Spezialist für energieeffiziente Lösungen hat Schöck mit Novomur ein weiteres Wärmedämmelement entwickelt. Es bildet die erste Steinreihe oberhalb oder unterhalb der Kellerdecke zur Dämmung der Wärmebrücke am Gebäudesockel. Das Element erreicht ein Dämmniveau, das weit über den Mindestanforderungen der DIN 4108 liegt. Im Vergleich zum Mauerwerk mit hoher Rohdichte liegt die Wärmeleitfähigkeit von Novomur niedriger und entspricht einer Reduzierung um 75 Prozent.

2004
SCHWERLASTDORN SLD

Entsprungen aus der eigenen Entwicklungswerkstatt von Schöck setzt der Schwerlastdorn Stacon einen neuen Maßstab für die Übertragung von Querkräften im Bereich von Dehnfugen.

2008
ISOKORB KXT

Ein tragendes Wärmedämmelement mit 120 mm Dämmkörper wird entwickelt.

2010
COMBAR THERMOANKER

Die Forschung und Entwicklung bringt eine innovative Fassadenbefestigung namens Combar Thermoanker hervor. Es ist eine energieeffiziente Alternative zu herkömmlichen Edelstahllösungen (Gitterträger) der Verbindung der Betonschalen von kerngedämmten Sandwich- und Elementwänden.

2011
ISOKORB R

Als Antwort auf die große Nachfrage für Bauen im Bestand bringt Schöck eine neuartige thermische Trennung von auskragenden oder gestützten Balkonen an bestehenden Gebäuden auf den Markt. Der Isokorb R wird nachträglich eingebaut, um im Sanierungsfall Balkone zu ersetzen oder zu ergänzen.

2017
ISOKORB XT-COMBAR

In aufwendigen Entwicklungsreihen hat Schöck das hochwertige Glasfasermaterial Combar in den Isokorb zum Typ XT-Combar integriert. Durch die Verbindung der Eigenschaften von Isokorb und Combar wird die minimale Wärmeleitfähigkeit von 0,7 W/mK erreicht – eine wärmetechnisch überlegene Alternative zu Betonstahl (50 – 60 W/mK) oder Edelstahl (15 – 17 W/mK). Mit der verbesserten CO2-Bilanz ist das Produkt zugleich ein Beitrag zum nachhaltigen Bauen.

2018
ISOLINK

Mit dem neuen Produkt, der Fassadenbefestigung Schöck Isolink Typ TA-S, bringt Schöck seine gesamte Erfahrung im Dämmen und Tragen in die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) ein.

2021
SCONNEX

Im Februar 2021 kündigt Schöck die Markteinführung der neuen Produktfamilie »Sconnex« für das zweite Quartal 2021 an. Die neue Produktfamilie reduziert Wärmebrücken an Stahlbetonwänden und -stützen sowie Mauerwerk. Die Reduzierung von Wärmebrücken erhöht die Energieeffizienz von Gebäuden und optimiert die Energiebilanz. Ungefähr 40 Prozent aller Wärmebrücken eines Gebäudes werden durch Wände und Stützen verursacht. Sie sind für circa zehn Prozent der Heizenergieverluste verantwortlich. Mit dem Produktprogramm Sconnex transferiert Schöck seine Isokorb-Expertise vom Balkon auf Wand und Stütze. Damit bieten sie eine anwendungsfreundliche und hochwertige Lösung, die zu einem dauerhaft nachhaltigen Gebäudekonzept beiträgt.

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Entwicklung

Besonders in der Rückschau und im Vergleich sieht man, wie sich Zeiten ändern. Die Entwicklung der Gesellschaft ist dabei ebenso interessant wie die einzelner Unternehmen. Auch Schöck hat sich in den einzelnen Lebensbereichen verändert beziehungsweise entwickelt und mit ihnen auch einige interessante Dinge des Alltags.

Zeitduelle – damals vs. heute
1962 Unternehmen
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Eberhard Schöck beginnt seine Karriere recht früh mit dem Bautrupp, der Keller baut. Damit legt er den Grundstein für ein erfolgreiches Unternehmen. Er beginnt mit fünf Mitarbeitern und bis heute...

... wächst das Unternehmen auf 1.100 Mitarbeiter an. Eine Erfolgsstory, die ihresgleichen sucht!

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1970 Arbeitsplatz
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Nach dem Umzug nach Steinbach konnten die Schöck-Mitarbeiter an ihren Schreibmaschinen und per Telefon in den neuen Büroräumen ihre ersten Bestellungen entgegennehmen. Noch gibt es Telefone mit Drehscheibe...

... heute sehen die Kommunikationsgeräte deutlich anders aus – besonders in Corona-Zeiten, in denen Schöck-Mitarbeiter zunehmend mehr ins Homeoffice gegangen sind. In Baden-Baden arbeiten die Mitarbeiter an mobilen flexiblen Arbeitsplätzen nach dem Modell »open space«.

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1970 Arbeitsplatz
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1975 Berufskleidung
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Bis in die 70er Jahre wird für alle Branchen die gleiche Berufskleidung angeboten, spezialisierte Angebote gibt es meist nur für Zunftkleidung. Bei Schöck jedoch stehen die Arbeiter schon sehr früh mit spezieller »Schöck-Arbeitskleidung« an den Maschinen.

Das hat sich bis heute nicht geändert. Unverkennbar gilt hier das klassische Blau der Firma Schöck. Aber nur die gewerblichen Mitarbeiter werden mit der Schöck-Berufskleidung ausgestattet. Für die anderen gilt: Erlaubt ist Kleidung, in der man sich wohlfühlt.

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1979 Werbung
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Zielgruppengerechte Werbung gehört mit zu Schöcks Selbstverständnis. Ein sehr früher Versuch, Aufmerksamkeit zu erwecken, stellt dieses Foto für die Bewerbung des in Styropor eingepackten Kellerfensters dar.

Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich auch die Werbung bei Schöck. Heute wird sie über professionelle Produktinszenierungen und Anwendungsfotos vermittelt.

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1979 Werbung
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1983 Isokorb
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Im Jahr 1983 wird der erste Isokorb, der als Typ M bezeichnet wurde, erstmals dem Markt vorgestellt. Der Dämmkörper, die Zugstäbe und das Drucklager – damals noch aus einfachem Beton – übernehmen eine wesentliche Rolle als tragendes Wärmedämmelement. Alle Bestandteile werden im Laufe der Zeit durch modernere Materialien weiterentwickelt.

Beim neusten Typ des Isokorb Model CXT sind die Zugstäbe inzwischen aus der zukunftsweisenden Glasfaserbewehrung Combar. Für optimale Wärmedämmung sorgen zusätzlich 120 Millimeter Neopor. Auch das Drucklager aus mikrostahlfaserbewehrtem Hochleistungsfeinbeton trägt zu einem energieeffizienten Produkt für den Balkon bei.

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Kontext

»NIRGENDS FÄLLT DAS LEBEN LEICHTER ALS HIER«, erklärte bereits der Schriftsteller Otto Flake (1880 – 1963) und ergänzte: »Der Streit geht nur um die Jahreszeit, in der Baden-Baden sich am schönsten gibt.« Das und viele andere Zitate spiegeln den Lebensgeist des »Kulturstädtles«, wie es der »Merian« betitelte, wider.

BADEN-BADEN, einstiger Liebling der Adeligen und des Großbürgertums, hat bis heute nicht an Reiz verloren. Mit charmanten Orten kann es aufwarten, wie beispielsweise mit der Lichtentaler Allee. So lässt es sich in der Region auch für die Familie von Eberhard Schöck und seine Mitarbeiter meisterhaft leben.

WERKSFÜHRUNG BEI SCHÖCK – Schon in den Aufbaujahren des Unternehmens ist der Hauptsitz in Baden-Baden mit seiner industriellen Fertigung ein Anziehungspunkt für Besucher. So waren in den 70er Jahren erste Studentengruppen zu Gast und Mitte der 80er wurde bei Schöck sogar eine Delegation aus Südafrika empfangen. Seit Ende der 90er Jahre bietet das Unternehmen ein Kundenbesuchsprogramm von ein bis zwei Tagen an.

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Werksführung bei Schöck

Baden ist das drittgrößte und zugleich südlichste Weinanbaugebiet Deutschlands mit einer Fläche von 15.836 Hektar. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2020 knapp 39 Millionen Euro und konnte im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent gesteigert werden.

BADEN-BADEN, einstiger Liebling der Adeligen und des Großbürgertums, hat bis heute nicht an Reiz verloren. Mit charmanten Orten kann es aufwarten, wie beispielsweise mit der Lichtentaler Allee. So lässt es sich in der Region auch für die Familie von Eberhard Schöck und seine Mitarbeiter meisterhaft leben.

Die Stadt Baden-Baden verteilt sich neben der Kernstadt, der touristischen Altstadt und dem Bäderviertel auch auf einige andere Ortsteile. Dazu gehört seit 1972 auch das BADEN-BADENER REBLAND mit den drei Gemeinden Steinbach, Varnhalt und Neuweier. Rund zehn Prozent der Bevölkerung von Baden-Baden hat hier ihr Zuhause. Und hier hat für Schöck alles begonnen.

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Zukunft

Der Name Schöck ist tief verankert in der Bauwelt, aber auch mit der Zukunft. Wir fragten nach, was Kunden und Mitarbeiter mit Schöck verbinden.

Ángela García de Paredes
Paredespedrosa Arquitectos, Madrid

Schöck ist eine Referenz für qualitativ hochwertige Bauprodukte, die technische, isolierende und absorbierende Probleme für uns Architekten lösen. Es wäre sehr interessant für ein Unternehmen wie Schöck, Produkte für den akustischen Komfort anzubieten, insbesondere für öffentliche Gebäude wie Bibliotheken oder Bildungsgebäude. Ich wünsche mir, dass Schöck weiterhin an Produkten forscht, die die Nachhaltigkeit und Isolierung von Bauten verbessert, um unsere Lebensqualität zu steigern.

Joey Dittmar, eine junge Führungskraft von Schöck im Bereich Entwicklung, zeichnete einige Ideen der Arbeitswelt, den Themen und möglichen zukünftigen Schöck-Produkten.

Innovation

Der Pioniergeist und die Fähigkeit, immer wieder Maßstäbe für die gesamte Baubranche zu setzen, ist zu einem Markenzeichen von Schöck geworden. Darauf haben Architekten und Planer auch vertraut, als sie sich mit folgender Frage an die Anwendungstechniker des Bauprodukteherstellers wandten: »Habt ihr irgendeine Idee, wie wir Stützen anders dämmen können als mit der herkömmlichen, optisch wenig ansprechenden Flankendämmung?« Und Schöck fand eine Lösung: Sconnex.

Sconnex

Sconnex der nächsten Generation schützt vor Erdbeben und ist für das Bauen im Bestand geeignet. Das Highlight: die Ertüchtigung des ersten Wahrzeichens.

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Der erste magnetische Isokorb für einen perfektionierten Bauablauf. Lizenzbasierte Produkteigenschaften werden über einen Chip freigeschaltet. Der aus nachwachsenden Rohstoffen bestehende Dämmkörper ist selbstverständlich nicht brennbar.

Isokorb IQlick 9.0

Der erste magnetische Isokorb für einen perfektionierten Bauablauf. Lizenzbasierte Produkteigenschaften werden über einen Chip freigeschaltet. Der aus nachwachsenden Rohstoffen bestehende Dämmkörper ist selbstverständlich nicht brennbar.

Digitalisierung

Im Zuge der Digitalisierung bündelt Schöck 2021 seine Kompetenz mit dem Softwarespezialisten generic.de. In das Unternehmen kauft sich Schöck mit 21,5 Prozent ein und kombiniert die Stärken der beiden mittelständischen Unternehmen. 2022 entsteht aus der gemeinsamen Entwicklungsarbeit mit der Robotic Eyes GmbH das neue Unternehmen beamionic. Mit dem Produkt »chekker« bietet es ein völlig neuartiges digitales Assistenzsystem für Betonfertigteilwerke an.

Kollektiver virtueller Raum

Das derzeitige Gebäude M wird nur noch für die Bienenzucht genutzt. Mitarbeiter vor Ort gibt es nicht mehr. Stattdessen wird die Produktion aus Gründen der Arbeitssicherheit über VR (Virtual Reality) ferngesteuert.

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Ausblick

Das fortschrittliche Unternehmen hat mit Mike Bucher einen visionären Vorstandsvorsitzenden bekommen. Er fasst den Ausblick für die Schöck-Zukunft so zusammen: »Wir arbeiten sehr diszipliniert an unserer Strategie 2025 und damit an unserer unmittelbaren Zukunft. Allerdings haben wir mit unserer Vision ›Heute das Bauen von morgen gestalten‹ einen weitaus längeren Horizont im Blick. Wir treffen unsere unternehmerischen Entscheidungen auf dieser Basis und bereiten uns auf 2062 vor.«

Material der Zukunft

Der UHPC (ultrahochfester Beton) von Schöck erfährt die nächste Evolutionsstufe. Schöck beliefert erstmals die Raumfahrt mit komplexen Freiformen und bedient die hohe Nachfrage aufgrund des wachsenden Weltraumtourismus. Auch architektonisch anspruchsvolle Fertigteile aus dem hoch tragfähigen Werkstoff sind sehr gefragt.

Ausblick

Das fortschrittliche Unternehmen hat mit Mike Bucher einen visionären Vorstandsvorsitzenden bekommen. Er fasst den Ausblick für die Schöck-Zukunft so zusammen: »Wir arbeiten sehr diszipliniert an unserer Strategie 2025 und damit an unserer unmittelbaren Zukunft. Allerdings haben wir mit unserer Vision ›Heute das Bauen von morgen gestalten‹ einen weitaus längeren Horizont im Blick. Wir treffen unsere unternehmerischen Entscheidungen auf dieser Basis und bereiten uns auf 2062 vor.«

Material der Zukunft

Der UHPC (ultrahochfester Beton) von Schöck erfährt die nächste Evolutionsstufe. Schöck beliefert erstmals die Raumfahrt mit komplexen Freiformen und bedient die hohe Nachfrage aufgrund des wachsenden Weltraumtourismus. Auch architektonisch anspruchsvolle Fertigteile aus dem hoch tragfähigen Werkstoff sind sehr gefragt.

Selina Büchel
Auszubildende Schöck Bauteile GmbH

Ich stelle mir Schöck beim 100-jährigen Jubiläum als ein weltweit etabliertes Unternehmen vor, das weitere relevante Märkte erschlossen hat. Die heute schon angestrebte Klimaneutralität ist erreicht und unsere Produkte basieren auf nachwachsenden Rohstoffen. Das Produktspektrum wird sich um weitere digitale Produkte erweitern, wobei hierbei vor allem auf Nachhaltigkeit und Innovation gesetzt wird. Dadurch wird auch der Jahresumsatz deutlich steigen. Es werden mehr Mitarbeiter bei Schöck arbeiten als heute. Mensch und Maschine werden koexistieren und gemeinsam die anstehenden Herausforderungen bewältigen. Der Grundsatz und die Werte Schöcks haben sich nicht verändert. Es werden verstärkt soziale Projekte im Bereich Bildung unterstützt – so steht der Mensch weiterhin im Mittelpunkt unseres Handelns.

»Man darf nie beim Alten stehen bleiben. Um erfolgreich zu sein, muss man ganz neue Dinge entwickeln oder bestehende Dinge verbessern.«

In Memoriam an Eberhard Schöck