Bühl, DE

Lörch Gelände

Die moderne Interpretation historischer Gebäude erfordert von Architekten stets viel Fingerspitzengefühl, zumal wenn es sich, wie im Falle des Lörch Geländes in Bühl, um eines der größten und auch umstrittensten Bauprojekte einer Stadt seit vielen Jahren handelte. Planum Architekten ist es gelungen, auf der ehemaligen 3.420 Quadratmeter großen Brachfläche der Lörch Schnapsfabrik die bestehende Fabrikantenvilla gekonnt um fünf Neubauten zu ergänzen. Entstanden ist ein maßvoll verdichtetes Stadtquartier, in das sich die zeitgenössischen Neubauten harmonisch und zugleich doch selbstbewusst in das Ensemble der historischen Bestandsgebäude einfügen.

Entlang der Eisenbahnstraße, eingebunden in die bestehenden spätklassizistischen Villen, reihen sich zwei zweigeschossige Häuser in die Baulücke, jeweils rechts und links der Villa Walchner ein. Sockel, Trauf- und Firsthöhe der Neubauten orientieren sich an den historischen Nachbargebäuden und die Baukörper bilden so eine harmonische Einheit.  

Im rückwärtigen Bereich des Geländes entstanden drei viergeschossige Punkthäuser. Die Fassade, mit den großzügigen, vertikalen Öffnungen und den dahinter liegenden Loggien nimmt diese Achsen auf. Die eleganten bodentiefen, schwarzen Fenster setzen einen bewussten Kontrast zur weißen Fassade und sind, zusammen mit den Loggien, in jedem Geschoss verschieden angeordnet. Um die jeweiligen Boden- und Deckenelemente der Loggien zu befestigen und gleichzeitig Wärmebrücken zu minimieren, nutzte die Albert Eisenbiegler Bauunternehmung den Schöck Isokorb XT Typ K-F.

Betont schlicht dagegen präsentieren sich die Treppenhäuser mit ihren grauen Feinsteinfliesen. Zur Einhaltung der Schallschutzanforderungen wurde die Schöck Tronsole eingebaut, eine Systemlösung zur akustischen Entkopplung von Stahlbetontreppen. Der korrekte Einbau der Schöck Tronsole lässt sich anhand einer durchgängigen blauen Linie nachvollziehen. Sie ist das Qualitätsmerkmal für eine schallbrückenfreie Ausführung und einen sicheren Trittschallschutz.

In den drei Punkthäusern und den beiden Gebäuden, rechts und links der Villa Walchner, entstanden insgesamt 39 Wohnungen in einer Größe von 60 bis 145 Quadratmetern. Das komplette Gelände ist, mit Ausnahme der alten Villa Walchner, mit 56 Stellplätzen unterkellert. Die Villa aus dem Jahre 1847 mit ihrer für Bühl einzigartigen Beletage wurde im Zuge der Baumaßnahmen aufwendig saniert. In ihrem alten, dreieinhalb Meter hohen Gewölbekeller befindet sich nun eine wineBANK – eine moderne Variante des von dem einstigen Bauherren Hermann Walchner geplanten Weinkellers.

Fertigstellung

2020

Bauherr

Eisenbiegler Projekt GmbH & Co. KG und die 3L-Projekt GmbH & Co.KG, Bühl

Architekt

Planum Architekten GbR, Bühl

Bauunternehmen

Albert Eisenbiegler Bauunternehmung GmbH, Bühl