Gand, BE

De Krook

Horizontales Linienspiel verkörpert De Krook

Stabilität für einer der schönsten Bibliotheken der Welt

Mit der Fertigstellung des Wintercircus beendet Gent die Umwidmung des ehemaligen Waalse Krook. Der vormals verfallene Ort ist jetzt ein Publikumsmagnet mit De Krook als Höhepunkt. Diese Bibliothek der Zukunft ist gelinde gesagt markant und das nicht zuletzt wegen ihrer linienstarken Architektur. Beim horizontal ausgerichteten Entwurf fallen große Auskragungen auf. Weniger prominent, aber von fundamentaler Bedeutung waren die Stahl-Stahl-Verbindungen von Schöck für die Realisierung der Auskragungen.

De Krook, eine Initiative der Stadt Gent, der Universität Gent und von imec, vereint mehrere Identitäten: eine Bibliothek, die für das 21. Jahrhundert bereit ist. Eine unternehmerische und innovative Speerspitze. Ein kultureller Knotenpunkt, wo jede Genterin und jeder Genter willkommen ist. Eine Bake der Bürgerbeteiligung und Forschung. Aber vor allem ein offenes Haus, das zu Begegnungen einlädt. Das umfangreiche Stadterneuerungsprojekt ist ein Entwurf des Genter Architektenbüros Coussée & Goris in Kooperation mit den katalanischen RCR Arquitectes. Die Infrastruktur an einer Flussschleife – lokal „krook“ – der Schelde umfasst unter anderem eine neue Stadtbibliothek, Labors und Büros, ein Café und Grünflächen. Diese Schleife bzw. Biegung wird auch baulich umgesetzt. Außerdem ist die Architektur durch eine Stapelung horizontaler Scheiben gekennzeichnet. „Die sichtbare Stahlstruktur bestimmt zu einem Großteil den Gebäudecharakter. Beispielsweise bestehen die Eingänge, die die vertikale Stabilität gewährleisten, aus Stahlträgern und -säulen. Sie tragen die Deckenplatten aus Beton. Die Außenmaße der Kastenträger und Säulen betragen 550 × 180 mm und 600 × 180 mm. Nur die Dicke der vertieften Platten der Säulen variiert je nach Oberlast“, berichtet Nathan Persyn, Projektingenieur des Ingenieurbüros Mouton.

Beeindruckende Auskragungen

Das horizontale Linienspiel von De Krook gipfelt in den auskragenden Etagen. „Die Südseite der obersten Etage ist am beeindruckendsten. Sie schwebt 15,5 m über dem Vorplatz. Dies ist dank dreier geschosshoher atypischer Fachwerkträger mit auskragenden Balken möglich, die die Terrasse tragen. An der Nordostseite kragen die Etagen +1, +2 und +3 gegenüber dem Erdgeschoss aus. Hier wird die Auskragung von etwa 6,7 m durch die Vierendeel-Funktion zwischen den Trägern und Säulen auf den Etage +2 en +3 gehalten. Die Kasten, die die Träger bilden, waren eine Maßanfertigung. Dabei wurde nahezu kein gewalztes Profil verarbeitet. Um die Kasten innen und außen miteinander zu verbinden, haben wir wärmedämmende Stahl-Stahl-Verbindungen von Schöck eingesetzt. Je nach Stützweite wurden in einem Träger mehrere Verbindungen neben- und übereinander verarbeitet. Die Verbindungen passten am besten in die Geometrie des Kastens“, erläutert Nathan Persyn.

Schnelles Feedback

Neben Stahl-Stahl-Verbindungen war Schöck auch das verbindende Element bei einigen der Betonplatten und bei der Fertigstellung des Platzes auf Erdgeschossebene. Nathan Persyn sagt dazu: „Der Platz mit Betonverarbeitung wird von geschweißten Stahlprofilen getragen. Die Profile wurden aufgrund der hohen Belastung mithilfe von eingeschweißten Edelstahl-Kupplungen miteinander verbunden. Die Zugbewehrung der Betonplatten verläuft mit einem kurzen eingeschweißten Edelstahl-Bewehrungstück von Schöck durch das Wärmedämmelement.

Das Ingenieurbüro Mouton wandte sich in der Entwurfs- und Umsetzungsphase mehrmals an Schöck. „In der Ausschreibungsphase haben wir mithilfe des Berechnungstools die gewünschten Verbindungen beschrieben. Während der Realisierung übernahm Schöck die endgültige Berechnung der verwendeten Verbindungen. Hier bekommen wir von Schöck immer gutes und schnelles Feedback“, so Nathan Persyn.

***Produktdatenblatt

Isokorb® T Typ S

Der Schöck Isokorb® T Typ S hat sich als perfekte Lösung zur Verhinderung negativer Auswirkungen von Wärmebrücken erwiesen. Die bauliche Verankerung ist ein tragendes Wärmedämmelement mit einer Dämmkörperdicke von 80 mm für den Anschluss von frei auskragenden Stahlträgern. Das modulare System bietet einfache Lösungen für sämtliche Höhen und aufzunehmende Kräfte. So nimmt das Bauteil hohe zulässige Kräfte auf und überträgt Biegemomente, Querkräfte, Druckkräfte und Zugkräfte. Das Wärmedämmelement kann im Neubau und zur Modernisierung eingesetzt werden. Es ist leicht an und zwischen Stirnplatten zu montieren und eignet sich für den Anschluss an alle gängigen Stahlprofile.