Die Wärmeleitfähigkeit λ

Die Wärmeleitfähigkeit beschreibt wieviel Wärme durch ein Material dringt. Dabei bedeutet ein kleiner λ-Wert eine niedrige Wärmeleitfähigkeit bzw. einen hohen Widerstand und damit gute Wärmedämmung. So hat Stahl beispielsweise eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit (15 bis 50 W/(mK)), während Dämmung eine sehr niedrige Wärmeleitfähigkeit aufweist (ca. 0,035 W/(mK)). Es wird die Wärmemenge in Ws gemessen, die in 1 s durch 1 m² einer 1 m dicken homogenen Stoffschicht senkrecht zu den Oberflächen fließt, wenn der Temperaturunterschied 1 K beträgt. Es wird von 10 °C zu 9 °C gemessen.

Die äquivalente Wärmeleitfähigkeit λeq

Die äquivalente Wärmeleitfähigkeit λeq eines aus mehreren Baumaterialien bestehenden Bauelementes ist die Wärmeleitfähigkeit eines homogenen, quaderförmigen Ersatzbaustoffes gleicher Abmessung, welcher anstelle des komplexen Bauelementes im eingebauten Zustand die gleiche wärmeschutztechnische Wirkung erzielt.

Gemäß dem Europäischen Bewertungsdokument (European Assessment Document - EAD) für tragende Wärmedämmelemente, das 2017 eingeführt wurde, wird λeq wie folgt ermittelt.

Bei der Berechnungsmethode nach EAD wird eine detaillierte dreidimensionale Wärmebrückenberechnung mit dem tragenden Wärmedämmelement durchgeführt. Dabei wird der komplexe Aufbau eines tragenden Wärmedämmelements im Detail modelliert und der Wärmeverlust über die Wärmebrücke bestimmt. Aus dem auftretenden Wärmeverlust wird die äquivalente Wärmeleitfähigkeit λeq und der äquivalente Wärmedurchlasswiderstand Req ermittelt.

Die detaillierte Wärmebrückenberechnung

Soll ein detaillierter Wärmebrückennachweis, zur Ermittlung von ψ- oder fRsi-Werten, geführt werden, kann für die Modellierung des Anschlussdetails der λeq-Wert verwendet werden. Dafür wir ein homogenes Rechteck, mit den Abmessungen des Dämmkörpers des Schöck Isokorb®, an dessen Position im Modell gesetzt und die äquivalente Wärmeleitfähigkeit λeq zugewiesen, siehe Abbildung. So können einfach bauphysikalische Kennwerte einer Konstruktion errechnet werden.

Die Berechnungsmethodik zur Ermittlung von λeq wurde auf Grundlage des Europäischen Bewertungsdokuments (European Assessment Document - EAD) für tragende Wärmedämmelemente und darauf aufbauend für den Schöck Isokorb® in der europäischen technischen Bewertung (European Technical Assessment - ETA) validiert.

Mit marktüblicher Wärmebrücken-Software kann mithilfe der thermischen Randbedingungen nach ÖNORM EN ISO 6946 eine Berechnung erfolgen. Damit können neben den Wärmeverlusten der Wärmebrücke (ψ-Wert) auch die Oberflächentemperaturen ϴsi und damit auch der Temperaturfaktor fRsi berechnet werden.

Die einzelnen λeq-Werte finden Sie in Bauphysikalische Kennwerte online unter:

www.schoeck.at/download/bauphysik

Downloads
Bauphysik
Bauphysik-Handbuch Grundlagen des Wärmeschutzes
pdf, 695,28 KB
(25.09.2018)