Passivhaus-Standard

Der Passivhaus-Standard stellt sehr hohe Anforderungen an Qualität und Energieeffizienz von Gebäuden. Dabei ist die sicherlich wichtigste Eigenschaft eines Passivhauses die Anforderung an den Heizwärmebedarf, der nicht mehr als 15 kWh/m²a betragen darf. Das entspricht etwa 1,5 l Heizöl pro m² und Jahr.

Diese Anforderung kann nur umgesetzt werden, indem besonders viel Aufmerksamkeit auf die Detailausführung gelegt wird. Dabei muss besonders auf die Luftdichtigkeit und die Ausführung von Wärmebrücken geachtet werden (siehe dazu Wärmebrücken im Passivhaus), indem Wärmeverluste durch Undichtigkeiten vermieden werden und gleichzeitig passivhausgeeignete Komponenten wie hochwertige Wand- und Fensterbauteile verwendet werden. Um die Wärmeverluste durch Lüftung zu reduzieren verfügen Passivhäuser über automatische Lüftungsanlagen mit Wärmetauscher. D.h. die Wärme wird der Abluft entzogen und der Frischluft zugeführt.

Durch die energiesparende Bauweise ist der Energiebedarf eines Passivhauses damit gering. Die energetischen Gewinne in einem Passivhaus werden durch große Fensterflächen, interne Gewinne wie elektrische Geräte, die Bewohner und eine kleine Zusatzheizung verursacht. Um den sommerlichen Wärmeschutz gewährleisten zu können müssen ausreichend Verschattungsmöglichkeiten für die Fensterflächen eingeplant werden. Damit kann zu jeder Zeit ein behagliches Raumklima gewährleistet werden.

Zusammenfassung:

  • Hohe Anforderungen an den U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) aller Bauteile
  • Vermeidung von Wärmebrücken durch sorgfältige Ausführung
  • Große Fensterflächen in Richtung Süden ermöglichen hohe solare Gewinne
  • Anlagentechnik zur Lüftungswärmerückgewinnung reduzieren Wärmeverluste durch Lüftung
  • Die Luftdichtheit der Gebäudehülle verhindert Wärmeverluste durch Fugen und Spalten
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Bauphysik
Bauphysik-Handbuch Grundlagen des Wärmeschutzes
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(25.09.2018)