Zwölftklässler des Windeck-Gymnasium gewinnen 1. Preis

In feierlichem Rahmen hat Oberbürgermeister Wolfgang Gerstner als Schirmherr die Gewinner des regionalen Schulwettbewerbes „Alles nur Fassade?“ im Alten Ratsaal des Rathaus Baden-Baden prämiert. Unterstützt wurde er bei der Preisverleihung von Geschäftsführer Nikolaus Wild und Marketingdirektor Sven Ustrabowski des Bauteileherstellers Schöck - den Initiatoren des Wettbewerbs. Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe waren aufgefordert, neue Ideen für die Gestaltung von Hausfassaden zu entwickeln.

Der 1. Preis ging an den Kunstkurs der Jahrgangsstufe 12 des Windeck-Gymnasiums aus Bühl unter Leitung von Viola Gutruf. Sie orientierten sich an dem Architekten Frank Gehry, Vertreter des Dekonstruktivismus. Die Kursteilnehmer schnitten die Fassade eines Hauses in Fragmente auf, um mit den einzelnen Modulen eine neue Architektur entstehen zu lassen. Wohlfühlen, Licht schaffen und Natur integrieren waren einige der Hauptthemen.

In Bühl blieb auch der 2. Preis. Benedikt Schmid vom Technischen Gymnasium überraschte die Experten mit einer Fassade, die wie eine Spule aufgebaut ist und zusätzlichen Raum zwischen Innen- und Außenbereich schafft. Sein Werk ist  von einer großen Liebe zum Detail  sowie hoher Präzision geprägt. Anna Varlamova vom Pädagogium Baden-Baden setzte als 3. Preisträgerin mehr auf Farbe und Kreativität. Für Sie war Ihr Vorschlag der lebensfrohe Ausbruch aus einer grauen Arbeiterstadt in Russland.

Alle drei Preisträger konnten sich gegen ein starkes Teilnehmerfeld durchsetzen. Es gab insgesamt 64 Einsendungen von 4 Gymnasien aus Rastatt, Baden-Baden und Bühl. „Damit wurden unsere Erwartungen übertroffen. Es war beeindruckend welche Vielfalt von kreativen Ideen die Jugend entwickelte. Das macht Hoffnung für die Zukunft“, erklärte Sven Ustrabowski. Das Thema hat darüber hinaus weitere 45 Schülerinnen und Schüler aus der Mittel und Unterstufe angesprochen, die außer Konkurrenz antraten.

Eine fachkundige Jury hat die Exponate, Plakate und Zeichnungen unter den Gesichtspunkten Gesamteindruck, Funktionalität, Ästhetik, Kreativität und Verwertbarkeit der Idee bewertet. „Ein besonderes Gewicht hatte die Präsentation vor der Jury“, bestätigte Elisabeth Kaiser, Projektleiterin von Schöck. Alle Finalteilnehmer erhielten eine Auszeichnung als Anerkennung. Ein Gutschein von Schöck für einen Orientierungstag  mit Bewerbungsworkshop im Baden-Badener Hauptsitz ergänzte diese Würdigung. „Die Arbeiten der Preisträger sind in den nächsten Wochen noch auf einer Wanderausstellung in der Stadtsparkasse Baden-Baden und Sparkasse Bühl zu sehen“, so Kaiser.

Baden-Baden, 04. Juni 2008


Schulwettbewerb „Alles nur Fassade?“

Die Gewinner

1. Preis: Windeck-Gymnasium Bühl, Kunstkurs Jahrgangsstufe 12 (Leitung: Viola Gutruf)

Die Arbeiten basieren auf dem Dekonstruktivismus nach dem Vorbild Frank Gehry. Er prägte diese Stilrichtung etwa 1978 mit seinem Wohnhaus in Santa Monica, Kalifornien. Die Fassade wurde in Fragmente geteilt, um dann mit den einzelnen Modulen völlig neue Fassaden und Nutzungsmöglichkeiten entstehen zu lassen. Bei den einzelnen Schülerinnen traten die Themen Wohlfühlen, Natur integrieren, Licht schaffen, Leichtigkeit, Nutzbarkeit sowie Bewegung in der Fassade deutlich hervor. Auffallend bei den Präsentationen war die genaue fachliche Wortwahl.

2. Preis: Technisches Gymnasium  Bühl, Benedikt Schmid

Das Modell der Fassade ist wie eine Spule aufgebaut. Es wird ein zusätzlicher Raum mit Balkon oder Loggia  zwischen Wohnung (Innenbereich) und Straße (Außenbereich) geschaffen. Je nach Anordnung verschiedener Fassadenelemente ist eine unterschiedliche Dynamik erkennbar. Benedikt überzeugt durch seine komplexen experimentellen Gedankengänge, die bis ins kleinste Detail mit Präzision verfolgt wurden. 

3. Preis: Pädagogium Baden-Baden, Anna Varlamova

Das Kunstwerk ist eine Spiegelung der jungen Generation, die Platz braucht, um sich künstlerisch zu verwirklichen. Anna hat das Graffiti russischer Jugendlicher fotografisch dokumentiert und in Ihre Fassade integriert. Solarzellen befestigte sie wie Ornamente. Anna Varlamova hat in einer gelungenen Präsentation die Themen Umwelt, Technologie, Natur und Kreativität zusammengefasst.


Die Jury

Lisa Poetschki-Meyer, Fachgebiet Stadtplanung, Baden-Baden, Urban Knapp, Architekt, Kammervorsitzender Baden-Baden, Stefan Forster, Freier Architekt, Frankfurt a. M. (neben anderen Preisen ausgezeichnet mit dem Europäischen Städtebaupreis 2004 und dem Deutschen Städtebaupreis 2003), Hans-J. Gützlaff, Architekt, JG & Partner, Agentur für Gestaltung, Baden-Baden und Nikolaus Wild, Geschäftsführer Schöck Bauteile GmbH, Baden-Baden.

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