Urban Living Space – all add am Schwarzen Berg (Braunschweig)

Trotz nennenswerter Erfolge in der Umwandlung fossiler Energien auf regenerative Energieträger, sind die Herausforderungen im Bauwesen aktuell nicht nennenswert geringer geworden. Die Rahmenbedingungen sind geprägt von Rohstoffknappheit, Fachkräftemangel, politische Instabilitäten und der daraus resultierenden Teuerung. Für den Zeitraum 2015 bis 2030 wird eine Erhöhung der aufsummierten Wohnflächennachfrage aller Haushalte um rund 7% auf ca. 3,5 Mrd. m² in Deutschland in neuen und alten Bundesländern prognostiziert (BBSR*). Der geförderte Wohnungsbau erreicht nicht die gewünschten Zuwächse. Neue Ideen werden gesucht. Eine Möglichkeit ist die Erschließung von neuem Bauland. Dem steht der Wunsch der Reduzierung von Flächenversiegelung entgegen. Die deutschen Städte sind bereits am Limit der nachzuverdichtenden Möglichkeiten. Auch wenn die zu erwartenden gewonnen Nutzflächen als verhältnismäßig gering eingeschätzt werden, bleibt der Versuch, mit dem Bestand in minimalinvasiven Maßnahmen zum einen, eine Aufwertung des Bestands als auch, zum anderen, eine leichte Vergrößerung der Nutzflächen zu erreichen.

Besonders im Bestand einfacher Nachkriegsgebäude ohne große Balkonflächen oder andere Aufenthaltsflächen im Außenraum wird das Potenzial der Verbesserungsmöglichkeiten als groß eingeschätzt. Ebenso können ganze Nutzungseinheiten, Räume oder Erschließungsbereiche in einfacherweise ergänzt werden. Im Rahmen der Teilnahme des Moduls „Sonderthemen des Entwerfens“ sollen realistische Vorschläge erarbeitet werden.

Schritt 1 – Maßstabseben Stadtraum

Auseinandersetzung mit den Phänomenen am Übergang des Gebäudes zum Außenraum

  • Übergang „Privat – Halbprivat – Öffentlich“
  • Sozialraum
  • Phänomenologie perspektivische Öffnung nach Außen

Schritt 2 - Maßstabseben Gebäude

Technisch konstruktive Herangehensweise

  • Neues auskragendes Volumen oder Plattform
  • Füllen von Lücken strukturell veränderter Bestandsbauten
  • Schublade

Schritt 3 - Maßstabseben Objekt

a) Räumliche Aufwertung des öffentlichen Raumes durch volumetrische Fassung und Veränderung der Maßstäbe

  • Differenzierung langer Zeilenbauten der Nachkriegsmoderne
  • Aufwertung des städtischen Raums durch Veränderung des Maßstabs und der Proportionierung

b) Nutzungserweiterung der vorhandenen Bausubstanz

  • Ergänzung von Nutzungen je nach Bedarf direkt an der Fassade der jeweiligen Nutzungseinheiten
  • Ergänzung und Erweiterung der Fluchtwege direkt an der Fassade zur Gewährleistung der baulichen Rettungswege direkt an den jeweiligen Nutzungseinheiten

Darstellungen

Zu jedem Schritt sind spezielle Darstellungen wie Zeichnungen und Collagen anzufertigen, die eine Konzeption entwickeln und raumbildende Aspekte darstellen. Sie sollen sehr eindeutig die Vorstellung der Verfasser und die nötigen Informationen vermitteln. Die Beispielmappen sind dafür als Vorlage zu nutzen! Jede Darstellung soll die wesentlichen Aspekte leserlich präsentieren und ohne Worte kommunizieren können.

[*https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/fachbeitraege/wohnenimmobilien/wohnungsmarktprognose/Prognose2030/Prognose2030.html; 14.08.2023]

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