Kaum eine Eigenschaft ist so schnell und zerstörungsfrei auf der Baustelle und auch im bezogenen Gebäude zu prüfen wie der Schallschutz. Deshalb ist bei der Nachweisführung darauf zu achten, dass die Planung nach den neuesten Erkenntnissen erfolgt, sodass der zu erwartende Schallschutz auch korrekt prognostiziert wird.
Kaum eine Eigenschaft ist so schnell und zerstörungsfrei auf der Baustelle und auch im bezogenen Gebäude zu prüfen wie der Schallschutz. Deshalb ist bei der Nachweisführung darauf zu achten, dass die Planung nach den neuesten Erkenntnissen erfolgt, sodass der zu erwartende Schallschutz auch korrekt prognostiziert wird.
Die Nachweisführung erfolgt nach SIA 181.
Das Prognoseverfahren zum Nachweis, dass die Anforderungen an den Schallschutz erfüllt sind, ist wie folgt zu führen:
L´d = L’tot + KP = L´nT,w + Cl + Cv + KP = ≤ L´[dB]
Zur Bestimmung des bewerteten Standard-Trittschallpegels sind zahlreiche gemessene Bauteile in der Dokumentation SIA D 0189 „Bauteildokumentation – Schallschutz im Hochbau“ zu finden.
Alternativ besteht die Möglichkeit den Standard-Trittschallpegel ausgehend von der Schalldämmung der Rohdecke und der bewerteten Trittschallminderung der Deckenauflage zu bestimmen:
L´d = L´n,r,0,w +DLTS+ Cl,r,0 + Cv – (DLw + CI,D) + KP ≤ L´[dB]
Der bewertete Norm-Trittschallpegel für Rohdecken kann auch nach DIN EN 12354-2 wie folgt berechnet werden:
L´n,r,0,w = Ln,w,eq,R = 164 - 35 * lg (m’)
Eine gute Möglichkeit der Nachweisführung bietet der Entwurf zur ISO/DIS 12354-2 "Bauakustik - Berechnung der akustischen Eigenschaften von Gebäuden aus den Bauteileigenschaften - Teil 2: Trittschalldämmung zwischen Räumen".
In diesem Normentwurf vom März 2016 wird im Anhang ein Nachweisverfahren für die Trittschallübertragung von Treppenläufen und Treppenpodesten beschrieben.
Dieser Schallschutznachweis sieht eine Betrachtung der einzelnen Übertagungswege über das trennende Bauteil aber auch über die flankierenden Bauteile vor. Es kann sowohl die detaillierte Nachweisführung gewählt werden als auch die vereinfachte. Bei der detaillierten wird die Berechnung terzweise durchgeführt und erst das Endergebnis wird bewertet. Beim vereinfachten Verfahren wird mit den Einzahlwerten gerechnet. Somit sind die Eingangsdaten bereits bewertet und können als Kennwert zur Berechnung zu Grunde gelegt werden.
Das detaillierte Nachweisverfahren ist zwar rechnerisch noch etwas genauer, hat allerdings den Nachteil, dass die Eingangsdaten häufig nicht vorliegen und die Berechnung sehr aufwändig ist. Das vereinfachte Verfahren bietet die Alternative. Hier gibt es für viele Bauteile Eingangsgrössen und die Berechnung ist deutlich vereinfacht.
Alle weiteren Angaben in diesem Kapitel beziehen sich auf das vereinfachte Verfahren.
Beim Schallschutznachweis wird die Kenngrösse der Treppen-Trittschallminderung nach E DIN 7396 zugrunde gelegt.
Ln,w,Podest = Ln0,w,Wand – ΔLw,Podest**
Ln,w,Podest: bewerteter Norm-Trittschallpegel der mit dem freistehenden Treppenpodest verbundenen
Wand, wenn das Treppenpodest angeregt wird
Ln0,w,Wand: bewerteter Norm-Trittschallpegel der Wand ohne Treppenpodest
ΔLw,Podest**: in der ISO/DIS 12354-2 wird auf die Grösse des Entwurfs der DIN 7396 zurückgegriffen. Mit dem Erscheinen der DIN 7396 im Juni 2016 wurde dieser Wert in die bewertete Podest-Trittschallminderung ΔLw,Podest geändert.
Für den Schallschutznachweis für Treppenläufe wird die Kenngrösse der Treppenlauf-Trittschallminderung nach E DIN 7396 zugrunde gelegt.
Auch bei der Nachweisführung für Treppenläufe wird die Kenngrösse der Treppen-Trittschallminderung nach E DIN 7396 zugrunde gelegt.
Ln,w,Lauf = Ln0,w,Podest – ΔLw,Lauf**
Ln,w,Lauf: bewerteter Norm-Trittschallpegel im angrenzenden Raum, wenn der Treppenlauf mit einem Norm-Hammerwerk angeregt wird.
Ln0,w,Podest: bewerteter Norm-Trittschallpegel des Podests, gemessen im angrenzenden Raum
ΔLw,Lauf**: in der diese ISO/DIS 12354-2 wird auf die Grösse des Entwurfs der DIN 7396 zurückgegriffen. Mit dem Erscheinen der DIN 7396 im Juni 2016 wurde dieser Wert in die bewertete Lauf-Trittschallminderung ΔLw,Lauf geändert.
Bei diesem Nachweis ist sowohl die Trittschallübertragung zu den benachbarten Räumen zu betrachten als auch die Übertragung in den schräg darunter liegenden Raum.
Exemplarisch wurde für ein Bauvorhaben mit folgenden Randbedingungen die Berechnungen für verschiedene Tronsole® Typen durchgeführt:
Treppenraumwand:
24 cm Kalksandstein, Rohdichteklasse 2,0
Flankierende Wände im Empfangsraum (schutzbedürftigen Raum):
17,5 cm Kalksandstein, Rohdichteklasse 1,8
Treppenlauf:
16 cm Stahlbeton
Treppenpodest:
18 cm Stahlbeton
Für Wände mit geringerer flächenbezogenen Masse resultiert ein grösserer, also schlechte bewerteter Norm-Trittschallpegel Ln,w. Für Wände mit grösserer flächenbezogenen Masse resultiert ein geringerer, also besserer, bewerteter Norm-Trittschallpegel Ln,w.
Die nach E DIN EN ISO 12354-2 berechneten Werte sind geringer, also besser, als die Prüfstandwerte, da im Prüfstand die Treppenraumwand eine geringere flächenbezogenen Masse hat als die Treppenhauswand in dem gewählten Beispiel.